Zeit schenken


Ein Erlebnisbericht von einem Spiel-Nachmittag mit Lego®

Zeit schenken - ein Projekt vom NDR. Dabei ging es im Aktionsjahr 2009 darum, Zeit zu schenken an Menschen, die in der Zeit vor Weihnachten nicht so reich beschert sind mit Aufmerksamkeit, anderen Menschen die für sie da sind oder in der Advents- und Weihnachtszeit einfach nur die „Verlierer“ sind.

So kommt es, dass die Akteure der Blaulicht-Helden 2009 ein Spielprojekt in einer Kinderklinik in Kiel / Schleswig-Holstein angestoßen haben. Seit dem sind wir Jahr für Jahr für einen Nachmittag in dieser Kinderklinik.

Im Jahr 2014 ging es an einem Nachmittag um das Projekt:

„Kinder sind für 2 Stunden Zugführer, Schaffner und Bahn-Arbeiter.
Spiel und Spaß mit der Lego-Eisenbahn.“

Pünktlich zu Baubeginn trafen die Schienen ein.
Der erste Bautrupp bestand aus einem „ELFen“ und einem „Praktikanten“.

Kurze Lagebesprechung.

Schon 10 Minuten später war ein erster Fahrkreis zusammen gesteckt.

Die Zusammenstellung der Züge wurde vom 6-jährigen Junior geplant,
der später zum stellvertretenden Fahrdienstleiter ernannt wurde.

Andere Kinder hatten von dem Projekt erfahren
und trafen nach und nach ein.

Da sie noch eine große Baustelle vorfanden,
ihnen aber offenbar das Baumaterial nach dem Klemmbausteinsystem bekannt war,
packten sie kurzerhand mit an.

Selbst "die Großen" fanden Gefallen daran,
die Schienen aller Art zusammen zu stecken.

Das Ergebnis ist im Foto festgehalten

Mitten am Nachmittag!

Die Schienenkreise sind konstruiert.
Die Züge sind zusammen gestellt.
Ein Fahrplan wird aufgestellt.

Probefahrt(en).

Lego-City-Personenzug 7938 geht als erster auf die Gleise.
Dem folgt gleich eine rote, selbst konstruierte Rangierlokomotive.
Die Waggons für den eigen entwickelten Autozug werden

auf dem dafür vorgesehen Gleis bereit gestellt.

Die Rangierlok geht auf Jungfernfahrt.
Langsam tastet sie sich - Schiene für Schiene - vorwärts.
Sind alle Gleise richtig miteinander verbunden?
Stehen die Weichen richtig?
Lässt sich auf der Strecke Speed aufnehmen?
Wie kommt die Lok von Schienenkreis zu Schienenkreis?

Fragen. Fragen. Fragen.
Nervenkitzel.
Staunen.
Aufregung.
Spannung.

Nach einigen Zwischenstopps und nötigen Umbauten an der einen oder anderen Stelle werden alle Gleis-Kreise und Abstellgleise frei gegeben zum vielfältigen Befahren.

Der Bruttotyp eines mobilen Eisenbahn-Krankenhauses verlässt den Werks-Schuppen zur ersten Werksfahrt. Gezogen wird das schienengebundene Krankenhaus von der kleinen, roten Diesellok.

Eine Zwillings-Lok im Diesellok-Design zieht den Autozug an.

Der Personenzug findet seine Bestimmung auf der Innenstrecke des Schienennetzes.

Nach und nach wird aus den kleinen Baumeistern eine Zugführerin / ein Zugführer.

Kinder im Rollstuhl finden Platz am Spieltisch mit der aufgebauten Lego-Eisenbahn.
Einige Kinder haben einen mobilen „Tropf“ und stellen sich damit auch an den Spieltisch.

Viele Hände. Leuchtende Augenblicke. Voller Fahrspaß.

So geht der Nachmittag dem Abend entgegen,
der natürlich - wie so oft - viel zu früh kommt.

Nach rund 4 Stunden voller Freude im „kleinen Legoland“ der Kinderklinik ist Abbau.

Die letzten Zugführerinnen und Zugführer sowie
deren „Zug“-Begleiterinnen und -Begleiter werden zu Abbauhelfern.

Für einen Nachmittag konnten die spielenden Kinder abtauchen in eine andere Welt,
den Alltag um ihre Krankheit vergessen und sich untereinander besser kennen lernen.
Viele Kinder auf einer Station, die eigentlich das gleiche Schicksal teilen: Diagnose Krebs.

Der kürzeste Weg zwischen zwei Kindern ist wohl das Spiel.
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfahren sie aus dem Kennenlernen.
So war unser Beitrag an diesem Tag der Wegbereiter zum Kennenlernen,
aus dem heraus sie erfahren können, das sie alle „Kinder“ sind

und alle das Gleiche mögen:
Spielen. Gesund sein. Menschen zu kennen, die für Sie da (und um sie herum) sind,

Bis zum nächsten Mal,
eure Blaulicht-Helden

In diesem Sinne „Viel Spaß mit Lego-Klemmbausteinen“